Die frontale Filosofie

Nina Mühlmann tritt seit 20 Jahren unter dem Namen Fräulein Nina auf und macht alles außer Ballett und Oper. (Noch!) Sie crasht und flankiert verschiedene Kunstformen, ist im Performativen und Textlichen ebenso zu Hause, wie in der Musik. Sie singt & zwingt zum Italo-Pop-Karaoke, performt Schlager der 1950er & 60er Jahre, zerpflückt ihr 1980er Jahre NDW-Repertoire. Mit und ohne Begleitmusik,

HEUTE kommt die Playbackmaschine zum Einsatz. Da darf die Ursula auch nicht fehlen. In ihrer Solo-Show

mischt Fräulein Nina Lesung, Konzert und Aktionskunst mit Publikumsbeteiligung. Da werden Grissinistangen geschwungen, anstatt Knicklichter oder Handys. Fräulein Nina besingt und zetert über Endgeräte wie Einhörner und baut sogenannte digi-minots: Aufstell-Figuren, die gegen Risiken & Nebenwirkungen der Digitalisierung schützen; ihre Texte berichten von Stunts in Verwaltungsapparaten; sie befürchtet, alle Menschen seien in Bezug auf Leistung und Arbeit “falsch dosiert” und kommt final nicht umhin, die Frage zu stellen, was denn eigentlich mit den Leuten los ist – nur gut, dass es die Ursula gibt…